SOZIALE VERANTWORTUNG

FAIR WEAR FOUNDATION MITGLIEDSCHAFT

ODLO ist führendes Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF), die sich weltweit für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt. Die FWF überprüft, ob die Produzenten sich an ihren Verhaltenskodex halten und entsprechende Verbesserungen vornehmen. Als Multi-Stakeholder-Initiative ist die Unabhängigkeit der FWF gewährleistet, da sie von Gewerkschaften, NGOs und Wirtschaftsverbänden geführt wird. Transparenz und Rechenschaftspflicht sind Schlüsselprinzipien der Organisation.

Die FWF-Mitglieder setzen sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken ein, die auf der ganzen Welt genähte Textilien herstellen. Grundlage der Zusammenarbeit zwischen der FWF und ihren Mitgliedern ist ihr Verhaltenskodex für Arbeitsbedingungen. Acht Arbeitsnormen bilden den Kern dieses Verhaltenskodex. FWF-Mitglieder sind vertraglich zur Einhaltung dieser Standards verpflichtet.

Die FWF überprüft die Einhaltung des Verhaltenskodexes in den Unternehmen durch Fabrik-Audits und Beschwerdeverfahren, durch Audits der Managementsysteme ihrer Mitglieder und durch umfangreiche Stakeholder-Konsultationen in den Erzeugerländern. Die FWF gibt ihr Wissen und ihre (lokalen) Kontakte an ihre Mitgliedsunternehmen weiter und verschafft ihnen Zugang zu Informationen über die lokale Gesetzgebung, Arbeitsgesetzgebung und Kultur.

Die Mitglieder sind verpflichtet, ein wirksames Überwachungssystem einzurichten, das Fabrik-Audits, Fabrikschulungen und Fabrikbesuche umfasst. Die FWF verfügt über ein Beschwerdeverfahren, das es Fabrikarbeitern ermöglicht, anonym jeglichen Missbrauch im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen zu melden. Um das Bewusstsein der ArbeiterInnen für Arbeitsrechte zu schärfen, bietet die FWF auch das "Workplace Education Programme" an.

BRAND PERFORMANCE CHECK

 

DER ODLO VERHALTENSKODEX FÜR LIEFERANTEN

Bereits in den 1990er Jahren unterzeichnete ODLO mit seinen Herstellern einen Verhaltenskodex. Er wurde 2009 überarbeitet, um den Anforderungen der Fair Wear Foundation zu entsprechen, und wurde von jedem der Hersteller neu unterzeichnet. Dieser restriktivste Kodex auf dem Markt basiert auf den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

    • Es darf keine Zwangsarbeit, einschließlich Schuldknechtschaft oder Gefängnis, eingesetzt werden. (ILO-Übereinkommen 29 und 105)

      Das Recht aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Gewerkschaften zu gründen und beizutreten und Tarifverhandlungen zu führen, wird anerkannt (ILO-Übereinkommen 87 und 98). In den Situationen, in denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen gesetzlich eingeschränkt ist, soll das Unternehmen parallele Mittel der unabhängigen und freien Vereinigung und Verhandlung für alle Beschäftigten erleichtern. Arbeitnehmervertreter dürfen nicht diskriminiert werden und haben Zugang zu allen Arbeitsplätzen, die für die Ausübung ihrer repräsentativen Funktionen erforderlich sind (ILO-Übereinkommen 135 und Empfehlung 143).

      Einstellung, Lohnpolitik, Zulassung zu Ausbildungsprogrammen, Beförderungspolitik, Politik der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Ruhestand und alle anderen Aspekte des Arbeitsverhältnisses müssen auf dem Grundsatz der Chancengleichheit beruhen, ungeachtet von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion, politischer Zugehörigkeit, Gewerkschaftszugehörigkeit, Nationalität, sozialer Herkunft, Schwächen oder Behinderungen (Ilo-Übereinkommen 100 und 111).

      Es ist für eine sichere und hygienische Arbeitsumgebung zu sorgen, und es sind die besten Arbeitsschutzpraktiken zu fördern, wobei die in der Branche vorherrschenden Kenntnisse und spezifischen Gefahren zu berücksichtigen sind. Den branchenspezifischen Berufsrisiken ist angemessene Aufmerksamkeit zu widmen, und es ist sicherzustellen, dass eine sichere und hygienische Arbeitsumgebung gewährleistet ist. Es sind wirksame Vorschriften umzusetzen, um Unfälle zu verhindern und Gesundheitsrisiken so weit wie möglich zu minimieren (in Anlehnung an das ILO-Übereinkommen 155). Körperliche Misshandlung, Androhung von körperlicher Misshandlung, ungewöhnliche Bestrafungen oder Disziplinierung, sexuelle und andere Belästigungen und Einschüchterung durch den Arbeitgeber sind streng verboten.

    • Es darf keine Kinderarbeit eingesetzt werden. Das Alter für die Zulassung zur Beschäftigung darf nicht unter dem Alter des Abschlusses der Schulpflicht und auf keinen Fall unter 15 Jahren liegen (ILO-Übereinkommen 138). Es darf keine Formen der Sklaverei oder sklavereiähnliche Praktiken geben, wie z.B. Verkauf und Handel mit Kindern, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft sowie Zwangs- oder Pflichtarbeit. [...] Kinder [im Alter von 15-18 Jahren] dürfen keine Arbeit verrichten, die, wenn sie ausgeführt wird, ihrer Gesundheit, Sicherheit oder Moral schaden könnte (ILO-Übereinkommen 182).

      Löhne und Leistungen, die für eine normale Arbeitswoche gezahlt werden, müssen mindestens den gesetzlichen oder branchenspezifischen Mindeststandards entsprechen und immer ausreichend sein, um die Grundbedürfnisse der Arbeitnehmer und ihrer Familien zu decken und ein gewisses Ermessenseinkommen zu ermöglichen (ILO-Übereinkommen 26 und 131). Abzüge vom Lohn für Disziplinarmaßnahmen sind nicht zulässig, und es sind auch keine Abzüge vom Lohn zulässig, die nicht im innerstaatlichen Recht vorgesehen sind. Abzüge dürfen niemals einen Betrag darstellen, der dazu führt, dass der Arbeitnehmer weniger als den Mindestlohn erhält. Die Arbeitnehmer müssen angemessen und klar über die Spezifikationen ihres Lohnes einschließlich der Lohnsätze und der Lohnfortzahlung informiert werden.

      Die Arbeitszeiten müssen den geltenden Gesetzen und Industriestandards entsprechen. In jedem Fall darf von den Arbeitnehmern nicht verlangt werden, regelmäßig mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, und ihnen ist für jeden Sieben-Tage-Zeitraum mindestens ein freier Tag zur Verfügung zu stellen. Überstunden müssen freiwillig sein, dürfen 12 Stunden pro Woche nicht überschreiten, dürfen nicht regelmäßig verlangt werden und müssen immer mit einem Zuschlag vergütet werden (ILO-Übereinkommen 1).

      Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern aufgrund von Arbeits- oder Sozialversicherungsgesetzen und -vorschriften, die sich aus dem regulären Arbeitsverhältnis ergeben, dürfen nicht durch den Einsatz von reinen Arbeitsvertragsvereinbarungen oder durch Lehrlingsausbildungsprogramme vermieden werden, wenn keine wirkliche Absicht besteht, Fähigkeiten zu vermitteln oder eine reguläre Beschäftigung anzubieten. Jüngeren Arbeitnehmern ist die Möglichkeit zu geben, an Bildungs- und Ausbildungsprogrammen teilzunehmen.

 

WELT DER HERSTELLUNG



HERSTELLERLISTE

ODLO ist stolz darauf, seinen Vertragshersteller bekannt zu geben. Die Liste enthält die Standorte der Hauptauftragnehmer und, falls zutreffend, die Hauptproduktionsstätten der Tochtergesellschaften.

  • ASIEN

    • ASMARA - INDONESIA
    • Jiangsu Asian Sourcing Headwear MFG Co. Ltd. - CHINA
    • Delta Galil Industries LTD - VIETNAM, CHINA
    • Madison 88 - CHINA
    • Bodyline Pvt Ltd. - SRI LANKA
    • MAS Active (Pvt) Limited – Linea Intimo & Kreeda Intimo - SRI LANKA
    • MAS Fabrics MATRIX - SRI LANKA
    • MFD Mode Fashion Design - CHINA
    • Prima - CHINA
    • PASASPORT SRL - CHINA
    • Perfect Footwear International Co., Ltd - CHINA
    • Right Sports Apparels - INDIA
    • SEES Global Inc. - VIETNAM, CAMBODIA
    • Shin Textile Solutions Co. Ltd. - VIETNAM
    • Usha Garments - INDIA
    • VT Garment Co,. Ltd - THAILAND, MYANMAR
    • Yehpattana Tayeh - THAILAND, VIETNAM

  • EUROPA & NAHER OSTEN

    • ODLO Portugal Texteis Lda - PORTUGAL
    • ODLO Rumania Srl - ROMANIA
    • Cifra SPA - ITALY, ALBANIA
    • Cottontex SRL - ROMANIA
    • GW Sports Brands GmbH - GERMANY
    • Intersocks - SLOVENIA, ITALY, TURKEY
    • Memteks Tekstil San. Ve Tic.a.s. - TURKEY, GEORGIA
    • Noon GmbH - GERMANY
    • PASASPORT SRL - ITALY
    • Sln Tekstil Ve Moda San. Tic.A.S - TURKEY

 

BESCHAFFUNGSSTRATEGIE

Die Beschaffung von ODLO basiert auf einer Zwei-Prinzipien-Strategie. Dieses System deckt die breite Palette der Produkte in jeder ODLO-Kollektion ab.

GRUNDSATZ 1: EIGENE PRODUKTION

Wenn es im Hinblick auf Kapazität und Wettbewerbsfähigkeit möglich ist, werden neue Kleidungsstücke oder zusätzliche Produktionsmengen in unserer eigenen Produktion hergestellt.

GRUNDSATZ 2: LANGFRISTIGE PARTNERSCHAFTEN

ODLO strebt langfristige Partnerschaften mit einer kleinen Anzahl von Herstellern an und zieht es vor, das Portfolio klein zu halten. Zusammen mit einer frühzeitigen Einbindung des Herstellers in den Produktentwicklungsprozess ermöglicht die Beschaffungsstrategie den Herstellern eine langfristige Planung, was ihre Stabilität und Arbeitsplatzsicherheit erhöht.

TRANSPARENZ DER PRODUKTION

ODLO strebt eine vollständige Produktionstransparenz an, weshalb die Hersteller alle Produktionsstandorte offen legen müssen. Die Vergabe von Unteraufträgen ist nur nach Vorankündigung erlaubt und wird von Fall zu Fall vom Beschaffungsteam analysiert. ODLO listet diese Ausnahmen von Unterauftragnehmern in seinem Lieferantenregister auf, um sie schrittweise in das CSR-Managementsystem aufzunehmen.

PREISPOLITIK

ODLO kalkuliert seinen Preis nach dem Prinzip der "offenen Kalkulation". Das bedeutet, dass der Verkaufspreis für jedes Produkt individuell kalkuliert wird, wobei die Material- und Lohnkosten, Gemeinkosten und die Gewinnspanne aufgeführt werden. Die Preise werden direkt mit den Herstellern ausgehandelt.

 

SOZIALES MONITORING

Ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung des Verhaltenskodex für Lieferanten ist das Monitoring. ODLO folgt dem Verifizierungssystem der FWF, einem mehrstufigen Ansatz, der aus drei Ebenen besteht: Management-Audits der Marke (Brand Performance Check), Fabrik-Audits und Beschwerdeverfahren. Diese Verifizierungen werden alle von der FWF als Drittorganisation durchgeführt.


Ein FWF-Audit überprüft den Sozialstandard der Produktionsstätten. Die Methodik wird von lokalen FWF-Teams durchgeführt und ist für alle Länder gleich. Um einen Einblick in die Organisation zu erhalten, führen die Auditoren vor dem Fabrikbesuch Befragungen der Arbeiter vor Ort durch.

Während des Fabrikbesuchs befragen sie die Manager und Arbeiter, sehen sich die Dokumente an und führen anschließend eine visuelle Inspektion des Fabrikgeländes durch.

Das Ergebnis wird ODLO in einem Auditbericht und einem Plan für Verbesserungsmassnahmen mitgeteilt. Beide Dokumente werden dann mit dem Hersteller ausgetauscht und regelmässig weiterverfolgt, mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern.


Durch die Vermittlung lokaler Beschwerdebeauftragter in Ländern, in denen die FWF aktiv ist, können ArbeiterInnen, die Produkte für ODLO herstellen, sicher und fair Rechtsmittel bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex einlegen. In allen Produktionsstätten stellt ODLO sicher, dass ein Informationsblatt ausgehängt wird, auf dem die ArbeiterInnen die aufgeführten Arbeitsrechte und die Telefonnummer des lokalen Beschwerdebeauftragten finden.


Wie können Arbeitnehmer und Manager miteinander reden und Probleme gemeinsam lösen? Das Ausbildungsprogramm für Arbeitnehmer des FWF ist ein kurzes, zielgerichtetes Vor-Ort-Training, in dem ArbeiterInnen darin geschult werden, Verletzungen ihrer Rechte zu erkennen und diese konstruktiv zu lösen. In der gleichen Schulung werden ManagerInnen bei der Entwicklung gesunder interner Strukturen unterstützt, die Konflikte reduzieren.

Für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen, bedeutet ein existenzsichernder Lohn Freiheit. Die Freiheit, für sich selbst zu sorgen und in ihre Zukunft zu investieren. Es ist jetzt an der Zeit, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Innovation liegt in unserer DNA, wir streben danach, immer einen Schritt voraus zu sein. Dies ist ein Grund, warum wir uns der Fair Wear angeschlossen haben, die auf diesem Gebiet ein Wendepunkt darstellt. Als Mitgliedsmarke von Fair Wear haben wir uns verpflichtet, Schritte zu unternehmen, um existenzsichernde Löhne zu zahlen. Wir wollen, dass die Menschen, die in unserer eigenen Fabrik arbeiten mit dem Lohn, den sie verdienen, ein menschenwürdiges Leben führen können.

Lese mehr über unsere Bemühungen im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht.

Jedes Jahr besucht die FWF den ODLO-Hauptsitz, um die Systeme und ihre Wirksamkeit zu überprüfen, um zu sehen, wie der FWF-Kodex für Arbeitspraktiken in internen Managementsystemen umgesetzt wird, um gute Arbeitsplatzbedingungen für den Hersteller zu unterstützen.

ODLO Brand Performance Check 2019

 

COVID-19 SORGFALTSPFLICHTPRÜFUNG

Der Ausbruch von COVID-19 hat enorme Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere Versorgungskette in der ganzen Welt gehabt; die Geschäfte, die unsere Produkte verkaufen, mussten schließen und die meisten unserer Fabriken die Produktion aufgrund von Schließungen oder Arbeitseinschränkungen einstellen, und unsere Brand Teams arbeiten von zu Hause aus. Diese Pandemie betrifft uns alle, und ODLO ist sich der beispiellosen Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie auf unsere Lieferkette und unsere Arbeitnehmer bewusst. Deshalb stehen wir, insbesondere in diesen Krisenzeiten, zu unserer Verantwortung gegenüber den Arbeiterinnen und Arbeitern in der Bekleidungsindustrie, die unsere Kleidung herstellen.

Das Wichtigste ist, einen häufigen, transparenten und offenen Dialog mit unseren Partnern in der Lieferkette zu führen, um einerseits über die lokale Situation, in der die Produktion stattfindet, auf dem Laufenden zu sein, aber auch um über Einkaufspraktiken, Beschaffungsentscheidungen und die allgemeine Geschäftslage von ODLO auf dem Laufenden zu bleiben.

 


NACHHALTIGKEIT BEI ODLO

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